Schottland

Jacobite Steam Train & Mallaig

Jacobite Steam Train

An diesem Tag war einfach alles magisch. Sowohl unser Reiseziel als auch der Weg waren überwältigend schön. Wir hatten schon Monate im voraus Tickets für die Nachmittagsfahrt vom „Jacobite Steam Train“alias „Hogwarts Express– gebucht. Auch hier wieder dringend empfohlen vor der Reise zu buchen, denn die Fahrt mit dem Zug ist sehr beliebt und somit immer sehr schnell ausgebucht.
Da wir das volle Programm erleben wollten haben wir die Chance auf die erste Klasse genutzt und haben einen gemütlichen vierer Platz mit Tee & Kaffee Service auf Hin- und Rückweg gebucht. Zusätzlich kann man auch eine ganze Menge Extras dazu bestellen, wie zum Beispiel ein „High Tea“ Paket mit frisch zubereiteten Sandwiches und einem Scone“ ebenso wie eine Broschüre mit Infos über den Zug, verschiedene Haltestellen sowie die Strecke selbst. Die Sitzplätze wechseln übrigens mit der Fahrtrichtung, sodass man beide Seiten der Strecke in Ruhe genießen kann. An Board gibt es ab und zu informative Durchsagen, wenn man an Sightseeing Punkten vorbeikommt. So kann man unter anderen das „Glenfinnan Viadukt“ auf keinen Fall verpassen, was wahrscheinlich für die meisten das Highlight der Reise darstellt.

Die berühmte „Harry Potter“ Brücke! Dabei ist der Name eigentlich ein ganz anderer: „Glenfinnan Viadukt“ . Bekannt geworden ist sie den meisten wahrscheinlich durch ihren Auftritt in „Harry Potter – Kammer des Schreckens“, als Ron am Steuer des fliegenden Ford Anglia vor dem Hogwarts Express flüchten will.
Wer es nicht geschafft hat oder keine Fahrt mit dem Zug machen wollte, hat die Möglichkeit im Tal oder den Hängen im Glenfinnan die Durchfahrt der Lok zu beobachten.

Wir waren erstaunt wie viele Menschen zu beiden Seiten der Strecke standen! Im nächsten Urlaub werden wir uns sicherlich auch die Zeit nehmen und uns das Spektakel mal vom Hang aus ansehen.
Mein Fazit zum Jacobite jedoch ist nicht ganz einwandfrei. So schön die Strecke und der Zug an sich auch sind, meiner persönlichen Meinung nach kann man genauso gut einen einfachen Linienzug für diese Strecke nehmen. First Class kostet ein Ticket £89 für Erwachsene, £57 für das Standartabteil. Wobei das Standartabteil leider wirklich nichts besonderes ist. Es hat auch eher ein Linienzug Feeling, von daher würde ich die First Class definitiv bevorzugen.

Fazit also: ein Mal First Class im Jacobite lohnt sich, wem das allerdings zu viel Geld ist der kann genau so gut mit einer Linie an jedem beliebigen Tag fahren.

Info:

Wo: Fort William Travel Centre, MacFarlane Way, Fort William PH33 6EN

Wann: April bis Oktober täglich Abfahrt 10:15 Uhr + Mai bis September täglich Abfahrt 12:50 Uhr

Preis: Erwachsene £57,- Standard / £89,- First Class – 64,-/100,-€ // Kinder bis 16 Jahre £33,- Standard / £63,- First Class – 37,-/71,-€

Kontakt: Jacobite Steam Train


Mallaig

Ein charmantes Fischerdorf als Tor zu den Inseln. Endstation vom Jacobite und der Panoramastraße „Road to the Isles“ , welche weitgehend parallel zueinander verlaufen. Mit nur circa 800 Einwohnern ein recht kleiner Ort mit viel Tourismus, was man meiner Meinung nach an den Läden merkt. Viele kleine Cafés und Restaurants, einige Unterkünfte. Nachdem wir uns ein Café für einen kleinen Mittagsimbiss ausgesucht und uns ein paar sehr einfache Sandwiches genehmigt hatten, wollten mein Freund und ich noch etwas von der Aussicht genießen und sind ein Stück südlich von Mallaig, oberhalb der High School, auf den Berg gestiegen. Für uns Flachländer ging es ungewohnt steil ein Stück aufwärts, aber der Ausblick hat sich mehr als gelohnt.

Es war angenehm warm, trotz dem Wind den man am Meer erwartet. Gute 20 Minuten saßen wir einfach nur da, haben uns unterhalten und die Landschaft auf uns wirken lassen. Ein Ort, an den wir wahrscheinlich so schnell nicht noch einmal kommen. Umso mehr Grund, es mit jeder Faser aufzunehmen.
Während wir das Meer beobachtet haben kam uns dann auch der Gedanke, unseren nächsten Urlaub definitiv eine der Inseln besuchen zu wollen. (Mittlerweile haben wir uns für Skye entschieden und ein AirBnB für 5 Tage gebucht. Ich kann es kaum erwarten!)

Mallaig ist auf jeden Fall ein wunderschöner kleiner Zwischenstopp, wenn man von hier auf die Inseln will. Ebenso lohnt sich der kurze Spaziergang den Berg hoch. Hier gibt es einen Ausblick, den man so schnell nicht vergisst.


Auf dem Weg nach Fort William, den Bahnhof für den Jacobite, sind wir die A82 entlang gefahren. Sie verläuft von Glasgow den ganzen Weg bis nach Inverness und führt dabei durch das Rannoch Moor und Glen Coe . Zwei der mit Abstand schönsten Ecken, die ich bisher in meinem Leben sehen durfte. Auf dem Rückweg von Fort William haben wir in Glen Coe an einer der vielen Parkbuchten halt gemacht. Zu beiden Seiten waren die Bergriesen des Tals und keine zehn Pferde konnten mich davon abhalten, den Hang hochzuflitzen um Fotos zu machen! Ein kleiner Wasserfall lief von weit oben runter ins Tal, mit dem klarsten Wasser, das ich je gesehen habe.

Am Ende haben wir noch im Rannoch Moor angehalten und den Sonnenuntergang beobachtet. Ich kann ohne Zweifel behaupten das dies der für mich magischste Moment unserer Reise war. Kilometerweit nichts als Moor und absolute Stille. Kein Auto, kein Mensch, kein Tier, nicht einmal Wind war zu hören.

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